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Schwarzbrot und Baguette
18 octobre 2010

To strike or not to strike

... that is the question at least five times per year ...

Da bin ich also verbeamtete Leherin in Frankreich und muss fünf bis zehn Mal pro Schuljahr politisch Stellung beziehen. Wenn ich arbeiten gehe, dann wird das interpretiert als unterstütze ich die Regierung von Sarkozy und würde die armen Schlucker (Arbeiter und Arbeitslose) im Stich lassen. Wenn ich streike, dann werde ich von meinen Kameraden respektiert und gehöre dazu.

Und wenn ich sage, dass es doch schön wäre, wenn man ohne Streks zu einem Konsens fände, dann wird mir geantwortet: "Tja, du bist eben in Frankreich." Hier geht alles nur über den "Bras de fer", den Eisenarm, das Armdrücken, bei dem es immer nur einen Gewinner und einen Verlierer gibt; keinen Kompromiss.

Morgen werde ich also arbeiten gehen, mich durch den Tag quälen, mich schlecht fühlen, weil mir indirekt vorgeworfen wird, dass ich arbeite. Ich könnte zu Hause bleiben, um dem zu entgehen. Aber man soll ja auch zu seinen Überzeugungen stehen. Aber was ist denn meine Überzeugung? Dass die Rentenreform super ist, yippieh? Nein, das wohl nicht. Dass sie unvermeidbar ist, ja das wohl eher. Natürlich ist jede Reform verbesserbar. Es gibt nicht DIE optimale Reform, bei denen alle gewinnen und alle zufrieden sind. Das ist eine Illusion. Meine Überzeugung ist vor allem, dass ich einen politischen Konflikt nicht am Arbeitsplatz austragen sollte.

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